Zellerfelder Kunstgraben
(oberh. Stadtweger Teich) (Grb6)
Der ursprünglich
9500 m
lange
Zellerfelder Kunstgraben
wurde bereits vor 1673 von Oberharzer
Bergleuten
angelegt.
Es war seine Aufgabe,
das in
den nordöstlich von Zellerfeld gelegenen
Teichen
gespeicherte
Wasser den Wasserrädern der
auf dem
Zellerfelder Erzgang bauenden Gruben
zuzuführen,
um damit die Künste (Pumpen und Fördereinrichtungen) antreiben
zu
können.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stellten die westlich eines
„Teilerhauses" betriebenen
Gruben wegen schlechter Ausbeute die Erzgewinnung
ein.
Somit konnten
2700 m
Grabenlänge abgeworfen werden. Das Wasser wurde nun
vom Teilerhaus
aus zunächst
durch einen 550 m langen „Wasserlauf (unterirdisch) und dann
in
offenen
und teilweise
abgedeckten Gräben zu den südlich liegenden Gruben geleitet.
Im Jahr 1930 stellten alle Oberharzer Gruben ihren Betrieb ein.
Ab 1940 wurde das Wasser des Zellerfelder Kunstgrabens über die
genannten
Gräben und
eine anschließende Rohrleitung dem westlich von Clausthal
gelegenen „Ottiliae-Schacht"
zugeführt, in dem unter Ausnutzung einer Fallhöhe von 339 m
die
Wasserkraft in
elektrische Energie umgewandelt wurde. Seit 1980 fließt das Grabenwasser
ungenutzt in den Zellbach.
Der Zellerfelder
Kunstgraben gehört heute zum
„
Kulturdenkmal Oberharzer
Wasserregal".
Text der Tafel 146