Mundloch
Ernst-August-Stollen
Der
Dammgraben
Der
Oberharzer
Erzbergbau
auf
silberhaltigen Bleiglanz
war auf die
Ausnutzung
der Wasserkraft angewiesen.
Wasserräder von 8-12mØ trieben
die Fördereinrichtungen
und Pumpen an.
Daher wurden mit dem Recht Erze zu gewinnen
zugleich die erforderliche Wasserkraft verliehen. Um
den
ständigen
Zufluß einer ausreichenden Menge
von
Betriebswassern auf die Clausthaler
Hochfläche
herbeizuführen,
legten die Oberharzer Bergleute von
1732-1840 das
ausgedehnte
Dammgrabensystem an.
Der rund 1500 m
lange
Dammgraben
beginnt
unterhalb von Torfhaus und verläuft
zunächst
an der
NW-Flanke der Acker-Bruchberges
bis zum Dammhaus. Dort überbrückt
er auf der Krone
des
1000m
langen Sperberhaier Dammes das Tränketal
und
verläuft weiter bis zur Clausthaler Hochfläche. Ab 1892 wurden
diese Wasser in einer Rohrleitung in den Kaiser-Wilhelm-Schacht
in
Clausthal eingeleitet und trieben in 364 m Tiefe im Niveau der
Ernst-August-
Stollen die Turbinen und Generatoren eines Kraftwerks an, welches
jählich
im Durchschnitt rund 25 Millionen kwh elektrische Kraft erzeugte,
die den
Betrieb
der Preussag AG Metall zur Verfügung stand.
Danach flossen die Wasser durch den Ernst-August-Stollen
an dessen
Mundloch in Gittelde zu Tage und gelangte über das Stromgebiet der
Weser in die Nordsee.
Seit dem 1.1.1975 stehen die Wasser
des Dammgrabensystem
und
die bis dahin
aus ihnen
erzeugte elektrische Energie nicht
mehr
dem
Bergbau zur Verfügung. Sie werden
zum größten Teil unmittelbar
in die Okertalsperre
geleitet, um die Wasserversorgung im nördlichen
Harzvorland
sicherzustellen. Nur noch ein kleiner Teil der Dammgrabenwasser
wird noch auf die Clausthaler Hochfläche geleitet und dient der
Wasserversorgung
der
Bergstadt Clausthal-Zellerfeld.
Das Dammgrabensystem ist
ein beredtes Zeugnis für die Bedeutung und
weit vorausschauende Planung der Anlagen der
Oberharzer Wasserwirtschaft, welche die Eigenschaft
als erhaltungswürdiges Baudenkmal zuerkannt worden ist.
(Seit 2010 zählt es zum UNESCO-Weltkulturerbe "Oberharzer Wasserwirtschaft")
Text der Tafel 4