Steckbrief Dennert-Tanne, Stand: 20.05.2024

ORGANISATION: ohne Org.(OhneOrg)
TAFEL: Nr. 4 , Mundloch Ernst-August-Stollen
KATEGORIE: Mundloch
ORT: Gittelde
LAGE: .
LÄNGEN-/BREITENGRAD: 10.190527° / 51.795668°
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Mundloch
Ernst-August-Stollen

Der
Dammgraben

Der
Oberharzer
Erzbergbau auf
silberhaltigen Bleiglanz
war auf die Ausnutzung
der Wasserkraft angewiesen.
Wasserräder von 8-12mØ trieben
die Fördereinrichtungen und Pumpen an.
Daher wurden mit dem Recht Erze zu gewinnen
zugleich die erforderliche Wasserkraft verliehen. Um
den ständigen Zufluß einer ausreichenden Menge von
Betriebswassern auf die Clausthaler Hochfläche herbeizuführen,
legten die Oberharzer Bergleute von 1732-1840 das ausgedehnte
Dammgrabensystem an.
Der rund 1500 m lange Dammgraben
beginnt unterhalb von Torfhaus und verläuft
zunächst an der NW-Flanke der Acker-Bruchberges
bis zum Dammhaus. Dort überbrückt er auf der Krone
des 1000m langen Sperberhaier Dammes das Tränketal und
verläuft weiter bis zur Clausthaler Hochfläche. Ab 1892 wurden
diese Wasser in einer Rohrleitung in den Kaiser-Wilhelm-Schacht in
Clausthal eingeleitet und trieben in 364 m Tiefe im Niveau der Ernst-August-
Stollen die Turbinen und Generatoren eines Kraftwerks an, welches jählich
im Durchschnitt rund 25 Millionen kwh elektrische Kraft erzeugte, die den Betrieb
der Preussag AG Metall zur Verfügung stand.
Danach flossen die Wasser durch den Ernst-August-Stollen
an dessen Mundloch in Gittelde zu Tage und gelangte über das Stromgebiet der
Weser in die Nordsee.
Seit dem 1.1.1975 stehen die Wasser
des Dammgrabensystem und die bis dahin
aus ihnen erzeugte elektrische Energie nicht
mehr dem Bergbau zur Verfügung. Sie werden
zum größten Teil unmittelbar in die Okertalsperre
geleitet, um die Wasserversorgung im nördlichen Harzvorland
sicherzustellen. Nur noch ein kleiner Teil der Dammgrabenwasser
wird noch auf die Clausthaler Hochfläche geleitet und dient der
Wasserversorgung der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld.

Das Dammgrabensystem ist
ein beredtes Zeugnis für die Bedeutung und
weit vorausschauende Planung der Anlagen der
Oberharzer Wasserwirtschaft, welche die Eigenschaft
als erhaltungswürdiges Baudenkmal zuerkannt worden ist.

(Seit 2010 zählt es zum UNESCO-Weltkulturerbe "Oberharzer Wasserwirtschaft")



Text der Tafel 4