Selkepochwerk
Errichtet 1690,
im Volksmund
der
Pucherich genannt.
Die Pochwerke, auch Hammerwerke
entlang der Selke und
in der Nähe von
Hütten und Gruben waren wasserbetriebene
Erzaufbereitungsanlagen im Vorfeld der nachfolgenden
Verhüttungsprozesse. Die Erze wurden je nach
Gehalt
und Qualität voneinander geschieden und
unterschiedlich aufbereitet.
Mit Trocken- und Naßpochsätzen von drei
Eisenstempeln, je
einen Zentner schwer, wurde
auf
eisernen Pochsohlen klargepocht
und von dort
auf
schrägstehende Rättelwerke (Siebe) aufgegeben.
Die durchfallende Körnung gelangte in eine Setzwäsche
und man
erhielt
die sogenannte Setzgraupen. Die geklaubten
(verlesenen) gröberen Körner
kamen, wenn sie reich waren,
wieder unter die Pochstempel, der
Rest zum „
ordinairen Pocherz“.
Man unterschied in der Verarbeitung und Aufbereitung
1. | geringe Rohschmelzer |
2. | gutes Poch- oder Schurerz |
3. | ordinaires Pocherz |
4. | geringes oder spaiiges Pocherz |
5. | Bergerz oder Grubenklein |
Alle Aufbereitungsverfahren dienten der Zerkleinerung und
der Aus- und Abscheidung der Erze um sie in Form von
Mehl, Schwänzelschlieg, grob gewaschenen Herdschlieg,
Setzschlämmen und Setzgraupen der Verhüttung zuzuführen.
Text der Tafel 117